Samstag, 11. August 2018

Lebensprozession

Leben und Tod tanzen eng umschlungen...
sind wie die Fäden eines Gewebes ineinander verwoben.

Wir wissen darum...
durchleben wir z.B. jedes Jahr den Zyklus der Jahreszeiten aufs Neue und doch scheinen wir die Bedeutung dessen nicht wirklich aufzunehmen...sind getroffen, wenn das Rad des Lebens Veränderung bringt...insbesondere jene, die im ersten Augenblick dem Sterben, dem Tod mehr zugewandt ist.

Kaum jemand hat etwas gegen die Veränderung, welche uns einen sofortigen Gewinn beschert...
gleich ob materieller Natur oder wenn es unseren Selbstwert anbelangt...hier nehmen wir kleine Verluste gern in Kauf.

Jede Veränderung bedeutet Tod - etwas geht, wandelt sich und Neuanfang - etwas wird neu geboren,
entsteht...so dass das gesamte Leben stets ein Wechselspiel dieser Pole ist.

Als ich vor einigen Tagen Schwermut und Trauer in mir wahrnahm...begann ich mich selbst zu beobachten...mein inneres Selbstgespräch,
mein Verhalten mir und anderen gegenüber.
Mir ist diese dunkle Seite des Lebensgewebes
sehr vertraut und inzwischen erkenne ich sie
auch gerne an und schenke ihr meine Aufmerksamkeit...beginne mit ihr zu tanzen.
Dabei kam in mir die Erkenntnis tief in meinem Herzen, wie SEHR diese zwei Pole "Leben und Tod" miteinander verwoben sind und es entstand ein inneres Bild, das genau dass die Prozession des Lebens ist...
Ein Mensch wird zu Grabe getragen...und die Hinterbliebenen gehen zusammen in ihrer Trauer ...einige Meter entfernt steht eine junge Frau mit einem Säugling im Arm...ein Schmetterling, der sich vom lauen Wind tragen läßt und vor dem Friedhof eine ältere Frau, welche zu tun hat die Straße zu queren...

Alles zeitgleich nebeneinander, in ein und demselben Atemzug... eine wunderbare Lebensprozession.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen